Emmendingen giftfrei machen!
Die Diskussion zu Glyphosat hat gewisse Sorgen zur Umweltverträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln wiederaufkommen lassen. Das spiegelt auch die öffentliche Diskussion wider, die in der jüngsten gemeinsamen Sitzung von CDU Vorstand und CDU Fraktion aufgegriffen wurde.
Kann man regionale Produkte ohne Bedenken kaufen? Wie sieht es mit dem Schutz der Insekten und Bienen aus? Ist es für meine spielenden Kinder unproblematisch, wenn der Nachbar mit der „Giftspritze“ durch seinen Garten geht oder das von der Wohnungsverwaltung beauftragte Unternehmen einmal schnell, den Innenhof mit einer Flüssigkeit vom Moos befreit und Unkraut entfernt? Wer durch Emmendingen geht, fragt sich auch zugleich, sind die Blühpflanzen-Bereiche nun wirklich bienen- und insektenfreundlich, oder wuchert da nur „Unkraut“? Kann nicht die Stadt mehr für Insekten und Bienen tun, zugleich aber auch Bereiche anders anlegen oder mechanisch pflegen? Was ist mit der Deutschen Bahn, die sich durch das Stadtgebiet zieht, wie viel PSM setzt die DB ein und hat dies Auswirkungen auf die Anlieger? Zugleich melden sich aber auch Landwirte und Weinbauern zu dem Thema zu Wort. Aus deren Sicht scheint das Gesetz zur Änderung des Naturschutzgesetzes und Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes auf Initiative von ProBiene für Südbaden und Emmendingen einen wesentlichen Einschnitt zu bedeuten, der als ungerechtfertigt und unzumutbar angesehen wird.
Bereits im Kommunalwahlprogramm der CDU-Emmendingen, stellt die CDU-Vorsitzende Christina Bönning-Huber klar, habe man einen deutlichen Focus auf den Bienen- und Insektenschutz gelegt. Die Bedeutung der Biene ist im übrigen schon älter als die aktuelle Diskussion: schon Albert Einstein wies auf die Bedeutung der Bienen für Menschen hin und betonte, dass nach 4 Jahren Tod der Bienen auch der Mensch stirbt. Deshalb sei gerade die Vermarktung von regionalen Produkten zur Stärkung der Menschen vor Ort und im Kampf gegen CO2 wichtig. Der Bürger muss sich auf die Produkte vor Ort verlassen können. Wer durch unsere Landschaft geht, muss auch ein gutes Gefühl haben und sollte nicht an Glyphosat denken. Panikmache und unnötige Beschränkungen der Landwirtschaft und unserer Weinbauer allerdings sind aber auch zugleich abzulehnen. Der CDU Emmendingen geht es ganz wesentlich darum, zunächst einmal einen sachlichen Austausch zu bekommen und zu prüfen, was jeder Einzelne und die Stadt beisteuern kann. Fraktionsvorsitzender der CDU, Jo Saar hebt hervor, dass den geäußerten Befürchtungen der Menschen auf jeden Fall Beachtung geschenkt werden müsse. Es sei deshalb auch bereits die Pflicht der Kommunalpolitik, den Einsatz von PSM vor „der Haustür“ zu prüfen. Sicherlich will niemand Bienen töten, Kinder gefährden und Produkte, die Krebs verursachen, in den Markt bringen. Manchmal bedarf es aber noch einmal der Sensibiliserung des Bewusstseins, ob der konkrete Einsatz von PSM unnötig erfolgt, sowie die Erhöhung der Akzeptanz für insekten- und bienenfreundliche Flächen durch mechanische Reinigung und zielgerichteter Bepflanzung. Im privaten Bereich bedarf es ggfs. von der Bürgerschaft gerne gewollterinformativer Aufklärung und Unterstützung bei Alternativen (welche Pflanze ist denn für die Biene überhaupt geeignet, wenn ich schon meinen Garten neu bepflanze? …).
Um zunächst einmal Grundlagen für weitere Maßnahmen zu haben, hat die CDU-Fraktion bei der Stadt einen Antrag eingereicht. Der Antrag ist auf der Homepage des Stadtverbandes der CDU einsehbar. Geplant sind weitere Veranstaltungen. Die CDU freut sich über zusätzliche Anregungen der Bürger zu dem Thema.